Definition und Arten moderner Preispolitik
In der heutigen, dynamischen Wirtschaftswelt spielt die Preispolitik eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Durch die gezielte Gestaltung der Preise und Konditionen können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, Marktanteile sichern und ihre Profitabilität steigern. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die verschiedenen Ansätze der Preispolitik, darunter die kostenorientierte, marktorientierte, konkurrenzorientierte und nachfrageorientierte Preispolitik. Los geht’s mit der Definition moderner Preispolitik, bevor wir auf die unterschiedlichen Arten zu sprechen kommen!
Was ist Preispolitik?
Starten wir mit der Frage, was ist eigentlich Preispolitik?
Definition und Bedeutung der Preispolitik
Die Preispolitik, auch Preismanagement genannt, ist ein wesentlicher Bestandteil des Marketing-Mix. Sie umfasst alle strategischen und operativen Maßnahmen eines Unternehmens zur Festlegung von Preisen und Konditionen für Produkte und Dienstleistungen. Ziel der Preispolitik ist es, durch eine optimale Preisgestaltung den Absatz zu maximieren, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und die Unternehmensziele zu erreichen.
Elemente der Preispolitik
Die Preispolitik gliedert sich dabei in mehrere Elemente:
- Preissetzung: Die Festlegung des Preises für ein Produkt oder eine Dienstleistung.
- Preisstrategien: Langfristige Preisgestaltung, um bestimmte Marktziele zu erreichen.
- Preisvariationen: Anpassungen der Preise an Marktveränderungen oder unterschiedliche Zielgruppen.
- Konditionenpolitik: Die Gestaltung von Zahlungs- und Lieferbedingungen sowie Rabatten.
Arten der Preispolitik
Nachdem wir nun die Definition von moderner Preispolitik gesehen haben, wollen wir uns nun die unterschiedlichen Arten ansehen. Wir unterscheiden an dieser Stelle vier unterschiedliche Preispolitiken:
- Kostenorientierte Preispolitik
- Marktorientierte Preispolitik
- Konkurrenzorientierte Preispolitik
- Nachfrageorientierte Preispolitik
Fangen wir einmal mit der kostenorientierten Preispolitik an.
Kostenorientierte Preispolitik
Definition
Die kostenorientierte Preispolitik basiert auf den Produktions- und Betriebskosten eines Unternehmens. Der Preis wird durch die Kosten plus einen kalkulierten Gewinnaufschlag bestimmt.
Erläuterung
Dieser Ansatz stellt sicher, dass alle anfallenden Kosten gedeckt sind und eine Gewinnmarge erzielt wird. Es ist eine weit verbreitete Methode, da sie relativ einfach zu berechnen ist und finanzielle Sicherheit bietet. Die Berechnung erfolgt durch Addition aller variablen und fixen Kosten eines Produkts und Hinzufügen einer Gewinnmarge. Diese Marge kann je nach Unternehmensziel variieren, etwa zur Kostendeckung oder zur Maximierung des Gewinns.
Beispiel
Ein Möbelhersteller berechnet die Produktionskosten eines Stuhls auf 50 Euro. Mit einem Gewinnaufschlag von 30% wird der Verkaufspreis auf 65 Euro festgelegt. Dieser Preis stellt sicher, dass alle Herstellungskosten gedeckt sind und zusätzlich ein Gewinn erzielt wird.
Marktorientierte Preispolitik
Definition
Die marktorientierte Preispolitik orientiert sich sowohl an den Preisen der Wettbewerber als auch an Angebot und Nachfrage des Marktes.
Erläuterung
Bei dieser Strategie werden sowohl die Preisgestaltung der Wettbewerber als auch das Verhalten und die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten berücksichtigt. Unternehmen beobachten kontinuierlich den Markt, um die optimalen Preise zu finden, die sowohl wettbewerbsfähig sind als auch den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden entsprechen. Dies erfordert eine ständige Marktanalyse, um Preisanpassungen und Trends zu erkennen und flexibel darauf reagieren zu können.
Beispiel
Ein Telekommunikationsunternehmen setzt den Preis für seinen neuen Mobilfunktarif auf das gleiche Niveau wie der Marktführer, um direkt konkurrenzfähig zu sein, während es gleichzeitig durch Marktforschung sicherstellt, dass dieser Preis auch für die Zielkunden attraktiv ist. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, neue Kunden zu gewinnen, ohne durch höhere Preise abgeschreckt zu werden.
Konkurrenzorientierte Preispolitik
Definition
Die konkurrenzorientierte Preispolitik richtet sich nach den Preisen der Wettbewerber. Sie wird häufig in stark umkämpften Märkten mit ähnlichen Produkten eingesetzt.
Erläuterung
Im Gegensatz zur marktorientierten Preispolitik legt die konkurrenzorientierte Preispolitik ein besonderes Augenmerk auf die Preise der Wettbewerber. Die Annahme ist, dass die bestehenden Mitbewerber bereits die optimalen Preise ermittelt haben oder der Markt ein stabiles Gleichgewicht erreicht hat. Daher setzt diese Strategie voraus, dass Unternehmen sich durch andere Aspekte als den Preis differenzieren, wie etwa Qualität oder Service.
In stark umkämpften Märkten passen Unternehmen ihre Preise oft an die der Konkurrenz an, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ziel ist es, faire Preise anzubieten und gleichzeitig die Marktposition zu stärken. Ein Unternehmen kann sich entscheiden, seine Preise leicht unter denen der Konkurrenz zu halten, um Marktanteile zu gewinnen, oder sie auf das gleiche Niveau zu setzen, um keinen Preiskampf auszulösen.
Beispiel
Ein Online-Shop reduziert die Preise seiner Bestseller, um die Preise des Hauptkonkurrenten zu unterbieten und Kunden anzulocken. Alternativ könnte das Unternehmen die Preise auf das gleiche Niveau wie die Konkurrenz setzen und sich durch besseren Kundenservice und schnellere Lieferung abheben.
Nachfrageorientierte Preispolitik
Definition
Die nachfrageorientierte Preispolitik berücksichtigt in erster Linie das Marktgeschehen und die Zahlungsbereitschaft der Kunden. Hierbei steht der Kunde im Mittelpunkt und somit ist der Preis eher flexibel und variiert mit der Nachfrage.
Erläuterung
Die nachfrageorientierte Preispolitik orientiert sich stark an der aktuellen Marktsituation und der Zahlungsbereitschaft der Konsumenten. Hier wird angenommen, dass der Preis eines Produkts direkt mit der Nachfrage korreliert – steigt die Nachfrage, kann auch der Preis erhöht werden. Diese Flexibilität erfordert eine genaue Analyse der Nachfrage und der Preiselastizität, also wie stark sich die Nachfrage bei Preisänderungen verändert.
Unternehmen nutzen diese Strategie, um ihre Preise entsprechend der Marktbedingungen anzupassen. Preisdifferenzierung kann hier ebenfalls eine Rolle spielen, indem unterschiedliche Preise für verschiedene Kundensegmente festgelegt werden. Beispielsweise können Premium-Preise für hochwertige Varianten eines Produkts verlangt werden, während Basisversionen günstiger angeboten werden.
Beispiel
Ein praktisches Beispiel für nachfrageorientierte Preispolitik findet sich häufig in der Tourismusbranche, wo Preise je nach Auslastung und Saison stark variieren können. Ein Hotel kann während der Hochsaison höhere Preise verlangen, wenn die Nachfrage hoch ist, und niedrigere Preise in der Nebensaison anbieten, um die Auslastung zu maximieren.
Fazit zu Definition und Arten moderner Preispolitik
Die Preispolitik ist ein komplexes und strategisch bedeutendes Feld im Marketing eines Unternehmens. Die Wahl der richtigen Preisstrategie kann über den Erfolg oder Misserfolg im Markt entscheiden. Durch die gezielte Anwendung der kostenorientierten, marktorientierten, konkurrenzorientierten und nachfrageorientierten Preispolitik können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und ihre Marktziele erreichen. Eine kontinuierliche Marktanalyse und Flexibilität sind dabei unerlässlich, um auf Veränderungen im Marktumfeld schnell und effektiv reagieren zu können. Wie sind deine Erfahrungen mit der Relevanz einer gut ausgereiften Preispolitik? Schreibe deinen Erfahrungsbericht gerne in die Kommentare.
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