Was ist eine SWOT-Analyse: Methode einfach erklärt

Was ist eine SWOT-Analyse: Methode einfach erklärt
SWOT Analyse einfach erklaert

Auf der Suche nach einer Anwendungsbeschreibung der SWOT-Analyse? Hier wird diese ganz einfach erklärt! Für bestehende Unternehmungen oder Produktinnovationen. Eine SWOT-Analyse ist immer ein guter Bestandteil deiner Marktanalyse und dient der Entwicklung von Strategien. Wir starten mit den Begrifflichkeiten, bevor wir zum Ablauf der Analyse kommen. Was ist also die Methode SWOT-Analyse einfach erklärt?

Methode der SWOT-Analyse einfach erklärt

Eine SWOT-Analyse besteht aus vier unterschiedlichen Bereichen, die jeweils ihren ersten Buchstaben zum Namen der Methode beitragen. Der Ursprung liegt in den USA, sodass wir die englischen Begriffe nebst deutscher Übersetzung aufzeigen:

  • S: Strengths bzw. Stärken
  • W: Weaknesses bzw. Schwächen
  • O: Opportunities bzw. Chancen
  • T: Threats bzw. Risiken

Übrigens haben wir auch eine Excel-Vorlage für die SWOT-Analyse auf unserem Blog zur Verfügung gestellt:

Informationen zur Verwendung der Vorlage findest du an dieser Stelle: Excel-Vorlage für die SWOT-Analyse.

Was sind Stärken in einer SWOT-Analyse?

Definition von Stärken

Stärken sind interne Faktoren, die einem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und es in der Lage machen, erfolgreich zu sein. Diese Faktoren können aus verschiedenen Bereichen stammen, darunter Ressourcen, Fähigkeiten, Reputation und Marktpositionierung.

Beispiele für Stärken in einer SWOT-Analyse

  1. Starke Markenbekanntheit: Ein Unternehmen, das über eine starke Markenbekanntheit verfügt, kann Kunden leichter ansprechen und neue Märkte erschließen. Zum Beispiel kann eine Marke wie Coca-Cola aufgrund ihrer weltweiten Bekanntheit leichter neue Produkte einführen.
  2. Effiziente Produktionsprozesse: Unternehmen mit effizienten Produktionsprozessen können ihre Produkte kostengünstig herstellen und dadurch ihre Gewinnmargen verbessern. Ein Automobilhersteller, der seine Fertigungsprozesse optimiert hat, kann Fahrzeuge zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten.
  3. Hohe Mitarbeitermotivation: Eine motivierte Belegschaft kann zu höherer Produktivität und besserem Kundenservice führen. Unternehmen, die in Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit investieren, können von niedrigeren Fluktuationsraten und einer stärkeren Bindung der Mitarbeiter profitieren.
SWOT-Analyse einfach erklärt

Was sind Schwächen in einer SWOT-Analyse?

Definition von Schwächen

Schwächen sind interne Faktoren, die die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens beeinträchtigen und seine Wettbewerbsfähigkeit behindern können. Diese Faktoren können auf Mängeln in der Organisation, den Ressourcen, den Prozessen oder anderen internen Bereichen beruhen.

Beispiele für Schwächen in einer SWOT-Analyse

  1. Veraltete Technologie: Unternehmen, die veraltete Technologien verwenden, können Schwierigkeiten haben, mit innovativeren Wettbewerbern Schritt zu halten. Zum Beispiel könnte ein Einzelhändler, der veraltete Kassensysteme verwendet, ineffiziente Transaktionsprozesse und lange Wartezeiten für Kunden haben.
  2. Mangelnde Diversifizierung des Produktportfolios: Unternehmen, die stark von einem einzigen Produkt oder einer Produktlinie abhängig sind, sind anfällig für Schwankungen in der Nachfrage oder unerwartete Marktentwicklungen. Ein Softwareunternehmen, das nur ein Hauptprodukt anbietet, könnte große Umsatzeinbußen erleiden, wenn ein Konkurrent eine überlegene Alternative einführt.
  3. Schwache Finanzstruktur: Unternehmen mit einer schwachen Finanzstruktur können Schwierigkeiten haben, Kapital für Investitionen zu beschaffen oder unvorhergesehene finanzielle Herausforderungen zu bewältigen. Ein Start-up, das stark von externen Investoren abhängig ist und hohe Schulden hat, könnte in finanzielle Engpässe geraten, wenn die Investoren zurückziehen oder die Zinsen steigen.

Was sind Chancen in einer SWOT-Analyse?

Definition von Chancen

Chancen sind externe Faktoren oder Gegebenheiten, die einem Unternehmen Vorteile bieten oder es Möglichkeiten zur Expansion und Verbesserung bieten können. Diese Faktoren können sich aus Marktbedingungen, technologischen Entwicklungen, gesetzlichen Änderungen oder anderen externen Einflüssen ergeben.

Beispiele für Chancen in einer SWOT-Analyse

  1. Wachsender Markt für umweltfreundliche Produkte: Unternehmen, die umweltfreundliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten, können von einem wachsenden Bewusstsein für Umweltfragen und Nachhaltigkeit profitieren. Ein Hersteller von Solaranlagen könnte in einem Markt mit steigender Nachfrage nach erneuerbarer Energie neue Kunden gewinnen.
  2. Internationalisierungsmöglichkeiten: Unternehmen, die in neuen Märkten expandieren, können ihre Umsatz- und Gewinnchancen erheblich steigern. Ein E-Commerce-Unternehmen könnte beispielsweise in aufstrebenden Märkten in Asien oder Südamerika expandieren, um seine Reichweite zu erhöhen und neue Kunden zu gewinnen.
  3. Technologische Innovationen: Unternehmen, die innovative Technologien nutzen oder entwickeln, können ihre Wettbewerbsposition stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Ein Unternehmen, das Künstliche Intelligenz für personalisierte Kundenerlebnisse einsetzt, könnte die Effizienz seiner Marketingstrategien verbessern und die Kundenbindung erhöhen.

Was sind Risiken in einer SWOT-Analyse?

Definition von Risiken

Risiken sind externe Faktoren oder Ereignisse, die die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens beeinträchtigen oder seine Geschäftsziele gefährden können. Diese Faktoren können aus verschiedenen Quellen stammen, darunter Marktvolatilität, politische Instabilität, Naturkatastrophen oder Wettbewerbsdruck.

Beispiele für Risiken in einer SWOT-Analyse

  1. Konkurrenzdruck: Unternehmen, die in stark umkämpften Märkten tätig sind, könnten Schwierigkeiten haben, ihre Marktanteile zu halten oder auszubauen. Einzelhändler in überfüllten Einkaufszentren könnten beispielsweise Preisdruck und Margenschwankungen erleben, wenn neue Wettbewerber eintreten.
  2. Regulatorische Risiken: Unternehmen können durch sich ändernde gesetzliche Vorschriften oder behördliche Auflagen beeinträchtigt werden, die ihre Geschäftspraktiken oder ihre Kostenstruktur beeinflussen. Ein Pharmaunternehmen könnte beispielsweise mit strengeren Vorschriften zur Arzneimittelsicherheit konfrontiert sein, die die Produktionskosten erhöhen und die Marktzulassung verzögern.
  3. Marktrisiken: Unternehmen sind den Risiken von Marktschwankungen und Konjunkturzyklen ausgesetzt, die ihre Umsätze, Gewinne und operativen Ergebnisse beeinflussen können. Ein Finanzdienstleistungsunternehmen könnte beispielsweise Verluste verzeichnen, wenn sich die Zinssätze ändern oder die Anlegerstimmung auf den Finanzmärkten negativ wird.

Interne & externe Analyse

Eine SWOT-Analyse lässt sich auf Basis dessen in zwei Bereiche aufteilen: eine interne und eine externe Analyse. Dabei werden die Stärken und Schwächen der internen, die Chancen und Risiken der externen Analyse zugerechnet.

Dabei geht es darum, möglichst umfassend die Stärken und Schwächen als Eigenschaften der Unternehmung zu erfassen. Damit sind bspw. finanzielle, personelle oder organisatorische Stärken und Schwächen gemeint. Häufig wird dabei von einer Unternehmensanalyse gesprochen.

Die externe Analyse (auch: Umweltanalyse) betrachtet hingegen insbesondere das wirtschaftliche Umfeld und den Wettbewerb. Aber auch kulturelle und technologische Veränderungen können Teil dieser Analyse sein. Man spricht dabei von exogenen Kräften, d.h. von außen auftretende nicht veränderbare Gegebenheiten. Dieser Abschnitt der SWOT-Analyse unterstreicht die Wichtigkeit einer guten und regelmäßigen Marktbeobachtung.

Kombination & Ableitung von Strategien

Nach der Zusammenstellung der vorgenannten Informationen, werden diese miteinander kombiniert, um daraus Strategien für die weitere Positionierung des Unternehmens abzuleiten. Hierzu wird häufig eine Matrix verwendet, die die folgenden vier Bereiche abdeckt:

  • Stärken-Chancen Strategie (SO-Kombination)
  • Stärken-Risiken-Strategie (ST-Kombination)
  • Schwächen-Chancen-Strategie (WO-Kombination)
  • Schwächen-Risiken-Strategie (WT-Kombination)

Die Kombination von Stärken und Chancen führt zu einer Strategie, bei der Chancen durch eigene Stärken genutzt werden können. Die ST-Kombination führt hingegen zu Strategien, die externe Risiken mithilfe von internen Stärken neutralisieren oder zumindest minimieren sollen.

Zugleich können mit der Kombination von Schwächen und Chancen Strategien entwickelt werden, die interne Schwächen mithilfe von externen Chancen kompensieren. Letztlich können auch Verteidigungsstrategien auf Basis der Kombination von internen Schwächen mit externen Risiken entwickelt werden.

Vorgehensweise bei der Erstellung einer SWOT-Analyse

Die Erstellung einer SWOT-Analyse folgt einem strukturierten Prozess, den du leicht nachvollziehen kannst:

Interne Analyse

    • Identifiziere die Stärken und Schwächen deines Unternehmens oder Projekts.
    • Betrachte dabei Faktoren wie Ressourcen, Fähigkeiten, Prozesse und Unternehmensstruktur.

    Externe Analyse

      • Untersuche die Chancen und Risiken im externen Umfeld.
      • Berücksichtige Marktentwicklungen, Wettbewerb, technologische Veränderungen und regulatorische Rahmenbedingungen.

      Kombination der Erkenntnisse

        • Setze die internen und externen Faktoren in Beziehung zueinander.
        • Erkenne, wie deine Stärken genutzt werden können, um Chancen zu ergreifen und Risiken zu minimieren, und wie du Schwächen überwinden kannst.

        Strategische Planung

          • Entwickle Maßnahmen und Strategien basierend auf den Ergebnissen der SWOT-Analyse.
          • Priorisiere die identifizierten Punkte und lege konkrete Handlungsschritte fest.

          Vorteile der SWOT-Analyse

          Wie wir bereits gesehen haben, ist die SWOT-Analyse eine wertvolle Methode , um die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken deines Unternehmens oder Projekts zu bewerten. Schauen wir uns die wesentlichen Vorteile noch einmal an:

          Einfachheit und Verständlichkeit

          Die SWOT-Analyse ist leicht zu verstehen und anzuwenden, auch ohne umfangreiche Vorkenntnisse. Du kannst sie schnell und kostengünstig durchführen, was sie zu einem idealen Startpunkt für strategische Planungen macht.

          Umfassende Perspektive

          Sie bietet dir eine ganzheitliche Sicht auf dein Unternehmen oder Projekt, indem sie interne und externe Faktoren berücksichtigt. Dadurch kannst du fundierte Entscheidungen treffen, die auf einer breiten Informationsbasis basieren.

          Förderung der strategischen Planung

          Die SWOT-Analyse hilft dir, strategische Prioritäten zu setzen und zielgerichtete Maßnahmen zu planen. Sie unterstützt dich dabei, sowohl kurzfristige als auch langfristige Strategien zu entwickeln.

          Nachteile der SWOT-Analyse

          Trotz ihrer vielen Vorteile hat die SWOT-Analyse auch einige Schwächen, die du beachten solltest:

          Subjektivität

          Die Ergebnisse der SWOT-Analyse können stark von der subjektiven Wahrnehmung der beteiligten Personen abhängen. Dies kann zu Verzerrungen und ungenauen Einschätzungen führen.

          Keine Priorisierung

          Die SWOT-Analyse liefert dir eine Liste von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, priorisiert diese jedoch nicht. Du musst daher zusätzliche Methoden einsetzen, um die wichtigsten Punkte zu identifizieren und anzugehen.

          Statische Momentaufnahme

          Die SWOT-Analyse gibt dir eine Momentaufnahme der aktuellen Situation, berücksichtigt jedoch nicht dynamische Veränderungen im Marktumfeld. Regelmäßige Aktualisierungen sind notwendig, um relevante Entwicklungen einzubeziehen.

          Praxistipps für die Erstellung einer SWOT-Analyse

          Hier sind abschließnd einige praktische Tipps, die dir bei der Durchführung einer SWOT-Analyse helfen können:

          • Einbindung eines Teams: Arbeite mit einem interdisziplinären Team zusammen, um verschiedene Perspektiven und Fachkenntnisse einzubringen. Dadurch erhöhst du die Objektivität und Qualität der Analyse.
          • Datenbasierte Bewertung: Stütze deine Einschätzungen auf verlässliche Daten und Fakten, anstatt nur auf Annahmen und Meinungen. Nutze interne Berichte, Marktforschungsdaten und Wettbewerbsanalysen.
          • Regelmäßige Überprüfung: Aktualisiere deine SWOT-Analyse regelmäßig, um auf neue Entwicklungen und Veränderungen im Marktumfeld zu reagieren. Plane beispielsweise vierteljährliche Überprüfungen ein.
          • Visualisierung der Ergebnisse: Stelle die Ergebnisse der SWOT-Analyse visuell dar, beispielsweise in Form einer Matrix oder eines Diagramms. Dies erleichtert die Kommunikation und das Verständnis der Ergebnisse.
          • Integration in die Unternehmensstrategie: Nutze die Erkenntnisse der SWOT-Analyse als Grundlage für deine strategische Planung und Entscheidungsfindung. Setze klare Prioritäten und entwickle konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der identifizierten Strategien.

          Durch die Anwendung dieser Praxistipps kannst du die Effektivität deiner SWOT-Analyse maximieren und fundierte, strategische Entscheidungen für dein Unternehmen oder Projekt treffen.

          Fazit zu: Was ist eine SWOT-Analyse: Methode einfach erklärt

          Nun hast du die Grundzüge der SWOT-Analyse kennengelernt und bist hoffentlich gut vorbereitet für deinen eigenen Entwurf. Wenn ich dir mit diesem Beitrag geholfen habe, freue ich mich gerne über dein Feedback via Kommentar oder über das Kontaktformular!

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